Inspiriert durch aktuelle Thread's hier im Forum, die das Thema Wiederbelebung von "World of Warcraft" (zum x-ten male), oder sehnsüchtiges Erwarten einer Neuauflage des einst gescheiterten Sandbox-Klassikers "Dark and Light" behandeln, möchte ich an dieser Stelle mal meine persönliche Erfahrung, Wünsche und Vergleiche in Sachen MMO "gestern und heute" nieder schreiben.
Das ist ein umfangreiches Thema und eine Sache die mich nicht nur seit Wochen oder Monaten beschäftigt, sondern sich zum Teil schon seit Jahren immer wieder für mich bemerkbar macht. Tendenz steigend...
Ich befinde mich in einer, naja, nennen wir es mal moralischen Zwickmühle.
Zum einen sehe ich mich, als Teil der Community-Leitung, in der Verpflichtung unseren Membern Vielfalt und Möglichkeiten zu bieten, neue Games als Projekt der Community zu fördern und gegebenenfalls aktive Starthilfe sowohl im Forum, in der Organisation, als auch ingame zu leisten.
Zum anderen erhebe ich für mich persönlich aber auch nach vielen, vielen Jahren der "Aufopferung" für die Community, den Anspruch einfach auch mal etwas spielen zu dürfen (können), was Spaß macht und einfach nur Teil des Ganzen zu sein, statt die Verantwortung zu tragen und das auch mal anderen zu überlassen.
Diese Aussage mag nun dem ein oder anderem säuerlich aufstoßen. "Wie kann die Olle sowas ausgerechnet als Com-Leitung raushauen?"
Ganz einfach. Die Olle ist es müde geworden in "so la la" oder "ganz okay" Games, täglich lustlos zig Stunden kostbare Freizeit zu investieren, nur um als Gilden, Raid oder Community-Leitung ausschließlich dazu da zu sein auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Members einzugehen, jedes Spieler-Popöchen gesondert zu pudern, mir nötiges, aber oftmals unnötiges Gejammer, Gemecker, und Nörgeleien anzuhören, und alle, wirklich alle Wünsche der Gildenmember natürlich prompt und zu aller Zufriedenheit umzusetzen.
Denn wollen wir mal ehrlich sein, aus diesem Grunde ist die Gilden/Raid/Communityleitung schließlich da. Einen Anspruch auf eigenen Spielspaß hat man da nicht zu haben.
*Achtung - Ironie!* 
Vergessen wird hier aber gerne das ich, bzw wir (*zu Elias zwinker*), dies schon seit etlichen Jahren für die Community machen.
Und das freiwillig, motiviert was Gutes für die Community zu tun, unentgeldlich. Im Gegenteil sogar, über viele Jahre haben Elias, Nachtvogel und ich alleine finanziert was hier von den Membern gerne und täglich genutzt wird.
Es ist eigentlich immer der gleiche Ablauf.
- Game rollt an!
- alle schreien hier was das "wir wollen das zocken" betrifft.
- auf die Frage "wer kümmert sich?" erfolgt allgemeines Schulterzucken und Stille, so daß es meist an Elias oder mir hängen bleibt.
(ja, es gibt auch immer mal den ein oder anderen engagierten Spieler der sich in verantwortlicher Position mit einbringt. Dafür bin ich auch dankbar. Aber auch hier wollen wir ehrlich sein: Es sind zu wenige und kommt auch zu selten vor)
- Release des Games und Euphorie.
Alles ist gut. Zumindest für eine Weile. Bis dann der Punkt kommt an dem sich allgemeine Frustration breit macht. Diese Frustration variiert dann von Spiel zu Spiel. Einmal kommt man im bestehenden Raidcontent zu langsam voran, ein anderes mal sind es zu wenig PvP-willige Spieler um die Spielvorgaben erfolgreich absolvieren zu können, oder die Spieldynamik unterstützt nicht was wir als Gilde wollen, oooooder, der neue Trend, das anfänglich gute Game wird binnen kürzester Zeit kaputt gepatcht.
- Ein Großteil der Spieler wandert ab in andere Games. Oder bleiben im Game, setzen sich aber lieber in anderen Gilden an den gedeckten Tisch, statt selbst aktiv Verantwortung zu tragen und etwas zur Änderung der Gildensituation beizutragen. Wenige treue Spieler bleiben zurück und müssen hilflos mit anschauen wie alles, was einmal gut begonnen hat, einschläft und den Bach runter geht.
- Spiel tot.
Mir ist durchaus bewußt das dies nicht immer am mangelnden Einsatz der Member, Gilden oder Raidleitung liegt, sondern die Schuld auch bei den Games selbst zu suchen ist, wie es bei den letzten beiden Titeln Archeage oder BDO der Fall war.
Ich möchte auch garnicht unsere ML-Spieler schlecht machen. Wir haben tolle Member, mit denen ich in den vielen gemeinsamen Jahren auch unzählige Stunden virtuellen Spass hatte und mit jedem Game innerhalb der Community ein paar treue Seelen "hängen bleiben" und unsere Rige qualitativ hochwertig erweitern.
Aber objektiv betrachtet kommen in jedem Gamerelease gefühlte 98756454353 neue Spieler zu ML, von denen aber letztlich nur ne handvoll bleiben.
Die Gründe hierfür sind, meiner Meinung nach, zum Teil dem Wandel der Zeit und der Entwicklung der Gamingwelt zuzuschreiben.
Vorbei sind die Zeiten wo man sich noch mit Ruhe, Gelassenheit und Teamwork nach und nach die gemeinsamen Erfolge in einem (vielleicht nicht so supigrafikhammergeilenbugfreiensandboxopenworld Game) erabeitet hat. Man nat Defizite hingenommen, trotzdem weiter gemacht. Gab hat keine Alternativen.
Da lagen die Prioritäten klar beim gemeinsamen, allabendlichen Spaß mit den Leuten, mit denen man nunmal gerne zockte.
Heute sieht das anders aus. Der Gamer wird reizüberflutet mit einer Masse von stetig neuen Spieltiteln jedweder Art. Und dies nicht nur am PC, sondern auch via Konsole. Und mittlerweile ist auch der Markt der Browsergames und Handyapps nicht mehr zu unterschätzen. Man denke hier nur an die Massen von Smombies welche aktuell in ganzen Rotten gemeinschaftlich durch die Städte latschen und virtuelle Monster mit roten Bällen bewerfen, oder sich zur Kampfarena unbefugt in Nachbars Garten oder Garage einfinden.
Wem das oder jenes in einem Game nicht mehr zu sagt, der huscht halt hinein ins Nächste. Angebot für kurzweiligen Spaß gibt es ja reichlich.
Ja, auch der Gaming-Markt ist meines Erachtens nach in das Motto "Wegwerfgesellschaft" abgedriftet.
Ein weiterer Grund warum es so ist wie es ist, liegt an der Entwicklung des Gamers selbst.
Zumindest auf mich persönlich trifft das zu.
Wenn ich da an früher denke, an meine Anfänge in Sachen Zockerei, wieviel Zeit man da aufgeopfert hat um seinen Erfolgen in Kampagnen oder später in Raids/PvP nachzujagen. Kaum von der Arbeit daheim, schnell geduscht und was zu essen hinunter geschlungen und dann ab an den Rechner. Zocken bis zum schlafengehen (müssen). Die eine Sequenz geht noch, das eine Video muß man sich noch anschauen, den einen Rare noch umhauen, etc...
Und das Wochenende herbei sehnen, das man natürlich auch damit verbracht hat rund um die Uhr Essenzen usw zu erfarmen, zu craften, nur um unter der Woche mehr Zeit für Raid und PvP zu haben. Den Skillbaum zig mal umarbeiten, mit Glück noch das eine Item erbeuten was einem eine Klitzekleinigkeit mehr Trefferpunkte, Heilung, Damage oder sonstwas einbringt...
Das ist ja nun ein paar Wochen her...
Und ich habe meine Motivation was den Einsatz von kostbarer Freizeit und virtueller Energie angeht, drastisch verlagert.
Wie so viele andere in unseren Reihen, habe auch ich mich in meinem Verhalten verändert, weil sich meine Prioritäten eben verändert haben.
Im Laufe der Jahre entwickelten sich die berufliche und private Situation weiter.
Man hat einen Job der fordert, man hat eine Partnerschaft, Familie, Kinder und Freundeskreis. Womöglich auch noch andere Hobbys neben der Zockerei oder man sehnt sich hier und da einfach mal nach einer virtuellen Auszeit.
Fakt ist: Ich kann und will einfach nicht mehr jede freie und verfügbare Minute auf einen Monitor starren, meine sozialen Verpflichtungen hinter den virtuellen anstellen und besitze auch nicht mehr den Ehrgeiz meinen Spielcharakter in Sachen Können auf die Gilden-Top10 zu katapultieren zu müssen.
Man ist halt älter und weiser geworden.

Vielleicht zu alt für MMO's?
Oder liegt es an den MMO's an sich?
Ich vermute es ist eine Mischung aus beidem.
Ein Mangel an gutem Angebot und der Bereitschaft dem manigfaltigem "MUSS" Prinzips eines MMO's hinter her zu jagen.
(Ich muss täglich PvP machen um..., ich muss täglich Ressourcen sammeln um..., ich muss so ne scheiß Bretterbude hübsch einrichten und den Kräutergarten pflegen um..., ich muß tausend mal in jede Instanz rennen um..., ich muß 8766567546546754 mal die Daily-Quests machen um..., ich muß stumpf an einem Spot rum grinden um..., und das wichtigste von allem: ich muß täglich zig Stunden Zeit investieren um im weiteren Spielverlauf mit meinen ML Leuten etwas unternehmen zu können, ohne der "Klotz am Bein" zu sein. - Das "ich muß mir das alles in einem "ganz okay" Game geben und mir nebenher noch lächelnd und verständnisvoll das Dauergenörgel meines ingame-frustrierten ML-Volkes anzuhören" ist da nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.)
Ich wünsche mir ein MMO, das es vermutlich nie geben wird.
Ich brauch keine abgefahrene Grafik, muß auch kein Sandbox sein weder brauch ich Housing noch ein riesiges Craft und Handelssystem.
Ich wünsche mir eine gute Storyline wie in SW:ToR, die Möglichkeit auch schwierigere Questreihen in gut balanciertem Schwierigkeitsgrad alleine meistern zu können wie in Guild Wars 2, Klassenindividualität statt "Jeder-kann-alles-Einheitsbrei", eine ausgewogene Gilden und Gruppendynamik, einen PvE Schwierigkeitsgrad irgendwo zwischen Popeleinfach-Durchgerushe und Unschaffbar, PvP wenn ich es will und auf Augenhöhe - superequipte High-Chars die auf Lowbies eindreschen habe ich satt, eine liebevoll und detailreiche gestaltete Spielwelt wie zb in LotRO, Open-World-Events nach dem Motto "Können aber nicht Müssen" wie in RIFT, Abo statt kaputtpatchbarem FtP, die Möglichkeit mit meinen Gildenmembern "mitspielen" zu können, ohne täglich XYZ Stunden online sein zu müssen.
Ja ja..... Wunschdenken!
Aber sollte es mal ein MMO geben das auch nur ein paar dieser Kriterien erfüllt, bin ich sofort wieder dabei.
Und wenn es D&L wird, folge ich auch gerne wieder meinem König nach Norden.
Bis dahin erspare ich mir Frustration und fehlgeschlagene Erwartungshaltung und verbleibe bei Assassins Creed, Watch Dogs, Dark Souls und Co.
Und meine geliebte DnD Rollenspielgruppe gibts ja auch noch. Die entschädigt für so Manches.
Um die Belange der MLGC und deren Member kümmere ich mich natürlich gerne, nur momentan außerhalb der MMO Welten.
Gruß
PS: Ja war viel Text.
PPS: Ich hab Urlaub und natürlich pünktlich Kackwetter im Saarland. Also nix besseres zu tun.
PPPS: Mein Respekt jedem der alles gelesen hat.
Das ist ein umfangreiches Thema und eine Sache die mich nicht nur seit Wochen oder Monaten beschäftigt, sondern sich zum Teil schon seit Jahren immer wieder für mich bemerkbar macht. Tendenz steigend...
Ich befinde mich in einer, naja, nennen wir es mal moralischen Zwickmühle.
Zum einen sehe ich mich, als Teil der Community-Leitung, in der Verpflichtung unseren Membern Vielfalt und Möglichkeiten zu bieten, neue Games als Projekt der Community zu fördern und gegebenenfalls aktive Starthilfe sowohl im Forum, in der Organisation, als auch ingame zu leisten.
Zum anderen erhebe ich für mich persönlich aber auch nach vielen, vielen Jahren der "Aufopferung" für die Community, den Anspruch einfach auch mal etwas spielen zu dürfen (können), was Spaß macht und einfach nur Teil des Ganzen zu sein, statt die Verantwortung zu tragen und das auch mal anderen zu überlassen.
Diese Aussage mag nun dem ein oder anderem säuerlich aufstoßen. "Wie kann die Olle sowas ausgerechnet als Com-Leitung raushauen?"
Ganz einfach. Die Olle ist es müde geworden in "so la la" oder "ganz okay" Games, täglich lustlos zig Stunden kostbare Freizeit zu investieren, nur um als Gilden, Raid oder Community-Leitung ausschließlich dazu da zu sein auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Members einzugehen, jedes Spieler-Popöchen gesondert zu pudern, mir nötiges, aber oftmals unnötiges Gejammer, Gemecker, und Nörgeleien anzuhören, und alle, wirklich alle Wünsche der Gildenmember natürlich prompt und zu aller Zufriedenheit umzusetzen.
Denn wollen wir mal ehrlich sein, aus diesem Grunde ist die Gilden/Raid/Communityleitung schließlich da. Einen Anspruch auf eigenen Spielspaß hat man da nicht zu haben.


Vergessen wird hier aber gerne das ich, bzw wir (*zu Elias zwinker*), dies schon seit etlichen Jahren für die Community machen.
Und das freiwillig, motiviert was Gutes für die Community zu tun, unentgeldlich. Im Gegenteil sogar, über viele Jahre haben Elias, Nachtvogel und ich alleine finanziert was hier von den Membern gerne und täglich genutzt wird.
Es ist eigentlich immer der gleiche Ablauf.
- Game rollt an!
- alle schreien hier was das "wir wollen das zocken" betrifft.
- auf die Frage "wer kümmert sich?" erfolgt allgemeines Schulterzucken und Stille, so daß es meist an Elias oder mir hängen bleibt.
(ja, es gibt auch immer mal den ein oder anderen engagierten Spieler der sich in verantwortlicher Position mit einbringt. Dafür bin ich auch dankbar. Aber auch hier wollen wir ehrlich sein: Es sind zu wenige und kommt auch zu selten vor)
- Release des Games und Euphorie.
Alles ist gut. Zumindest für eine Weile. Bis dann der Punkt kommt an dem sich allgemeine Frustration breit macht. Diese Frustration variiert dann von Spiel zu Spiel. Einmal kommt man im bestehenden Raidcontent zu langsam voran, ein anderes mal sind es zu wenig PvP-willige Spieler um die Spielvorgaben erfolgreich absolvieren zu können, oder die Spieldynamik unterstützt nicht was wir als Gilde wollen, oooooder, der neue Trend, das anfänglich gute Game wird binnen kürzester Zeit kaputt gepatcht.
- Ein Großteil der Spieler wandert ab in andere Games. Oder bleiben im Game, setzen sich aber lieber in anderen Gilden an den gedeckten Tisch, statt selbst aktiv Verantwortung zu tragen und etwas zur Änderung der Gildensituation beizutragen. Wenige treue Spieler bleiben zurück und müssen hilflos mit anschauen wie alles, was einmal gut begonnen hat, einschläft und den Bach runter geht.
- Spiel tot.
Mir ist durchaus bewußt das dies nicht immer am mangelnden Einsatz der Member, Gilden oder Raidleitung liegt, sondern die Schuld auch bei den Games selbst zu suchen ist, wie es bei den letzten beiden Titeln Archeage oder BDO der Fall war.
Ich möchte auch garnicht unsere ML-Spieler schlecht machen. Wir haben tolle Member, mit denen ich in den vielen gemeinsamen Jahren auch unzählige Stunden virtuellen Spass hatte und mit jedem Game innerhalb der Community ein paar treue Seelen "hängen bleiben" und unsere Rige qualitativ hochwertig erweitern.

Aber objektiv betrachtet kommen in jedem Gamerelease gefühlte 98756454353 neue Spieler zu ML, von denen aber letztlich nur ne handvoll bleiben.
Die Gründe hierfür sind, meiner Meinung nach, zum Teil dem Wandel der Zeit und der Entwicklung der Gamingwelt zuzuschreiben.
Vorbei sind die Zeiten wo man sich noch mit Ruhe, Gelassenheit und Teamwork nach und nach die gemeinsamen Erfolge in einem (vielleicht nicht so supigrafikhammergeilenbugfreiensandboxopenworld Game) erabeitet hat. Man nat Defizite hingenommen, trotzdem weiter gemacht. Gab hat keine Alternativen.

Heute sieht das anders aus. Der Gamer wird reizüberflutet mit einer Masse von stetig neuen Spieltiteln jedweder Art. Und dies nicht nur am PC, sondern auch via Konsole. Und mittlerweile ist auch der Markt der Browsergames und Handyapps nicht mehr zu unterschätzen. Man denke hier nur an die Massen von Smombies welche aktuell in ganzen Rotten gemeinschaftlich durch die Städte latschen und virtuelle Monster mit roten Bällen bewerfen, oder sich zur Kampfarena unbefugt in Nachbars Garten oder Garage einfinden.

Wem das oder jenes in einem Game nicht mehr zu sagt, der huscht halt hinein ins Nächste. Angebot für kurzweiligen Spaß gibt es ja reichlich.
Ja, auch der Gaming-Markt ist meines Erachtens nach in das Motto "Wegwerfgesellschaft" abgedriftet.
Ein weiterer Grund warum es so ist wie es ist, liegt an der Entwicklung des Gamers selbst.
Zumindest auf mich persönlich trifft das zu.

Wenn ich da an früher denke, an meine Anfänge in Sachen Zockerei, wieviel Zeit man da aufgeopfert hat um seinen Erfolgen in Kampagnen oder später in Raids/PvP nachzujagen. Kaum von der Arbeit daheim, schnell geduscht und was zu essen hinunter geschlungen und dann ab an den Rechner. Zocken bis zum schlafengehen (müssen). Die eine Sequenz geht noch, das eine Video muß man sich noch anschauen, den einen Rare noch umhauen, etc...
Und das Wochenende herbei sehnen, das man natürlich auch damit verbracht hat rund um die Uhr Essenzen usw zu erfarmen, zu craften, nur um unter der Woche mehr Zeit für Raid und PvP zu haben. Den Skillbaum zig mal umarbeiten, mit Glück noch das eine Item erbeuten was einem eine Klitzekleinigkeit mehr Trefferpunkte, Heilung, Damage oder sonstwas einbringt...
Das ist ja nun ein paar Wochen her...

Wie so viele andere in unseren Reihen, habe auch ich mich in meinem Verhalten verändert, weil sich meine Prioritäten eben verändert haben.
Im Laufe der Jahre entwickelten sich die berufliche und private Situation weiter.
Man hat einen Job der fordert, man hat eine Partnerschaft, Familie, Kinder und Freundeskreis. Womöglich auch noch andere Hobbys neben der Zockerei oder man sehnt sich hier und da einfach mal nach einer virtuellen Auszeit.
Fakt ist: Ich kann und will einfach nicht mehr jede freie und verfügbare Minute auf einen Monitor starren, meine sozialen Verpflichtungen hinter den virtuellen anstellen und besitze auch nicht mehr den Ehrgeiz meinen Spielcharakter in Sachen Können auf die Gilden-Top10 zu katapultieren zu müssen.
Man ist halt älter und weiser geworden.


Vielleicht zu alt für MMO's?


Oder liegt es an den MMO's an sich?
Ich vermute es ist eine Mischung aus beidem.
Ein Mangel an gutem Angebot und der Bereitschaft dem manigfaltigem "MUSS" Prinzips eines MMO's hinter her zu jagen.
(Ich muss täglich PvP machen um..., ich muss täglich Ressourcen sammeln um..., ich muss so ne scheiß Bretterbude hübsch einrichten und den Kräutergarten pflegen um..., ich muß tausend mal in jede Instanz rennen um..., ich muß 8766567546546754 mal die Daily-Quests machen um..., ich muß stumpf an einem Spot rum grinden um..., und das wichtigste von allem: ich muß täglich zig Stunden Zeit investieren um im weiteren Spielverlauf mit meinen ML Leuten etwas unternehmen zu können, ohne der "Klotz am Bein" zu sein. - Das "ich muß mir das alles in einem "ganz okay" Game geben und mir nebenher noch lächelnd und verständnisvoll das Dauergenörgel meines ingame-frustrierten ML-Volkes anzuhören" ist da nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.)

Ich wünsche mir ein MMO, das es vermutlich nie geben wird.
Ich brauch keine abgefahrene Grafik, muß auch kein Sandbox sein weder brauch ich Housing noch ein riesiges Craft und Handelssystem.
Ich wünsche mir eine gute Storyline wie in SW:ToR, die Möglichkeit auch schwierigere Questreihen in gut balanciertem Schwierigkeitsgrad alleine meistern zu können wie in Guild Wars 2, Klassenindividualität statt "Jeder-kann-alles-Einheitsbrei", eine ausgewogene Gilden und Gruppendynamik, einen PvE Schwierigkeitsgrad irgendwo zwischen Popeleinfach-Durchgerushe und Unschaffbar, PvP wenn ich es will und auf Augenhöhe - superequipte High-Chars die auf Lowbies eindreschen habe ich satt, eine liebevoll und detailreiche gestaltete Spielwelt wie zb in LotRO, Open-World-Events nach dem Motto "Können aber nicht Müssen" wie in RIFT, Abo statt kaputtpatchbarem FtP, die Möglichkeit mit meinen Gildenmembern "mitspielen" zu können, ohne täglich XYZ Stunden online sein zu müssen.
Ja ja..... Wunschdenken!

Aber sollte es mal ein MMO geben das auch nur ein paar dieser Kriterien erfüllt, bin ich sofort wieder dabei.
Und wenn es D&L wird, folge ich auch gerne wieder meinem König nach Norden.

Bis dahin erspare ich mir Frustration und fehlgeschlagene Erwartungshaltung und verbleibe bei Assassins Creed, Watch Dogs, Dark Souls und Co.
Und meine geliebte DnD Rollenspielgruppe gibts ja auch noch. Die entschädigt für so Manches.

Um die Belange der MLGC und deren Member kümmere ich mich natürlich gerne, nur momentan außerhalb der MMO Welten.
Gruß
PS: Ja war viel Text.

PPS: Ich hab Urlaub und natürlich pünktlich Kackwetter im Saarland. Also nix besseres zu tun.

PPPS: Mein Respekt jedem der alles gelesen hat.
